Luxemburger verlieren beide Hinspiele
Trotz 3:0-Niederlage gute Phasen erkennbar

von Anne Hasdorf
16 Uhr: Luxemburg - Schweiz (livescore)
18.30: Luxemburg - Ungarn (livescore)
Das Hinspiel der ersten Runde der EM 2011, für die sich beide Luxemburger Nationalmannschaften nach der erfolgreichen Teilnahme bei der Europameisterschaft der kleinen Länder im letzten Jahr qualifiziert hatten, verlief zwar nicht 100% wie geplant, gute Spielabschnitte gewährten jedoch Einblicke in eine erfolgreiche Arbeit, auf die auch in den nächsten Jahren aufgebaut werden kann.
Damen: Luxemburg - Schweiz 0:3 (19:25, 8:25, 7:25)
In der ersten Begegnung zwischen Luxemburg und der Schweiz, gepfiffen von dem deutschen EX-FIVB-Beachschiedsrichter Boes, traten die Gastgeber nur im ersten Satz überzeugend auf. Danach verlor die Luxemburger Damenauswahl den Boden unter den Füßen und musste sich erwartet 3:0 geschlagen geben.
Nationaltrainer Andrej Gorbachev setzte dabei wider Erwarten auf zwei Liberas und holte Drittzuspielerin Diane Faber nicht mit. Faber soll jedoch im Rückspiel am nächsten Wochenende in Zürich Hauptzuspielerin Michèle Breuer unterstützen. Martine Emeringer ist aus persönlichen Gründen verhindert.
Im ersten Satz fing das Luxemburger Trainerduo Gorbachev/Krivov mit den jungen Talenten Annalena Mach, Betty Hoffmann, Liz Alliaume und Michèle Breuer an, unterstützt von den erfahrenen Spielerinnen Patricia Noesen und Isabelle Frisch sowie ihrer Schwester Samirah Frisch als Libera.
Die Schweiz sicherte sich schnell einen kleinen Punktevorsprung. Luxemburg hatte anfängliche Probleme mit der Abwehr, zumal der kleinere Block der Heimmannschaft dem variablen Spiel der Schweizerinnen kaum etwas entgegen setzten konnte. Nach der ersten technischen Auszeit bei 8:5 für die Gäste kamen die Luxemburger Leistungsträgerinnen Noesen und Frisch ins Spiel. Luxemburg kämpfte sich ran und glich bei 9:9 aus. Starke Aufschläge von Zuspielerin Breuer und Angriffsfehler auf der gegnerischen Seite brachten die Löwen bei 10:9 in Führung. Nach einem erneuten Angriffsfehler holte der Schweizer Trainer Granvorka bei 11:9 die erste Auszeit. Daraufhin glichen die Gäste bei 13:13 aus. Ein Block von Alliaume brachte die Luxemburger wieder in Führung. Dann versuchte Gorbachev einen Diagonalwechsel mit Braas und Emeringer. Doch die Favoriten kamen nun ins Spiel. Vor allem Mittelblockerin Frey nutzte effektiv das ungenügende Zusammenspiel von Block und Abwehr auf der Luxemburgischen Seite aus und brachte ihre Mannschaft bei 17:16 in Führung. Trotz starker Aufschläge gelang es dem Block und der Abwehr weiterhin nicht die Angriffe der Schweizerinnen zu entschärfen. Die Gäste vergrößerten schlussendlich den Punkteabstand und siegten im ersten Durchgang bei 25:19.
Im zweiten Satz setzte Gorbachev auf Braas für Hoffmann. Die Schweizerinnen begannen den zweiten Abschlag wie sie den ersten beendet hatte. Ein Aufschlagserie von Granvorka brachte die Gäste schnell 8:1 in Führung. Luxemburg schien den Faden verloren zu haben. Auch nach der ersten Auszeit konnte die Luxemburger Annahme die Aufschläge nicht entschärfen. Fehler in allen Bereichen und zu wenig Angriffsdruck demotivierten die Gastgeber zunehmend. In der zweiten, technischen Auszeit konnten die Luxemburgerinnen enttäuschend nur einen Punkt verzeichnen. Ein bitterer Zwischenstand nach einem doch gelungenen Start. Nach der zweiten Auszeit und dem Zuspielerwechsel Emeringer für Breuer kam ein kleiner Lichtblick. Mach setzte mit einem Einbeiner der Schweizer Aufschlagserie ein Ende. Danach wechselten die Punkte hin und her. Weber kam für Mach sowie Welsch für Frisch als Libera. Obwohl die Auswahl aus dem Großherzogtum sich Schritt für Schritt aus dem Loch herauskämpfte, konnte der große Punkteverlust am Anfang des Satzes nicht mehr wett gemacht werden. Nun hieß es, sich auf den dritten Satz einzustellen. Bei einem Stand von 8:25 ging auch der zweite Satz an die Schweizerinnen.
Im dritten Durchgang schenkte Gorbachev der Sechs vom Ende des zweiten Satzes sein Vertrauen, brachte Breuer jedoch wieder auf die Zuspielposition. Die Schweiz ließ sich die Federführung vom zweiten Satz auch im dritten Schlagabtausch nicht nehmen. Bei 8:2 pfiff Boes zur ersten, technischen Auszeit. Die Schweiz übertrat die zweistellige Punktebarriere bei 10:4. Danach war die Luft bei den Luxemburgerinnen erneut völlig raus und die Schweizerinnen konnten sich über eine 16:4-Führung bei der zweiten, technischen Auszeit freuen. Danach war die Schweiz nicht mehr zu halten und holte sich verdient den Sieg bei 25:7.
Herren : Luxemburg - Ungarn 0:3 (19:25, 22:25, 17:25)
Im Heimmatch gegen den Favoriten aus Ungarn hatten die Luxemburger anfangs gehofft, dem körperlich überlegenen Gegner so gut wie möglich die Stirn zu bieten und das taten sie dann auch. Vor allem im zweiten Satz führte die Nationalzwölf bis kurz vor Schluss und die geschlossene Haltung der Mannschaft, bei der jeder für jeden kämpfte und sich jeder für jeden freute, machte Spaß.
Coach Burkhard Disch setzte im ersten Satz auf Juan Pablo Stutz und Andy Koenig auf der Vier, Frantisek Vosahlo als Diagonalspieler, Gilles Braas als Zuspieler sowie Ralf Lentz und Jan Lux auf der Mitte. Der in der Schweiz lebende Dominik Husi ging als Libero aufs Feld. Ungarn ging durch Unstimmigkeiten auf der Luxemburger Seite schnell 3:0 in Führung. Nach einem erfolgreichen Dreierblock holten sich die Schützlinge um Burkhard Disch den Aufschlag zurück und erkämpften sich die ersten zwei Punkte. Ungarn nutze daraufhin seinen Größenunterschied effektiv aus und punktete mit zahlreichen Block-Aus-Angriffen bis zur ersten, technischen Auszeit bei 8:3. Unnötige Aufschlagfehler der Luxemburger schenkten den Gästen immer wieder leichte Punkte, während Ungarn selbst mit schnellen Sprungaufschlägen die Luxemburgische Annahme unter Druck setzte. Ungarn baute einen soliden Punkte-Vorsprung auf, den die Gäste bis zur zweiten, technischen Auszeit bei 16:7 beibehalten konnten. Disch wechselte Djamel Belhaouci für Stutz und Angelsberg für Lux, doch auch diese Veränderungen konnten das Gesamtpaket Luxemburg nicht entscheidend verändern. Immer wieder schlichen sich unnötige Aufschlag- und Stellfehler ein. Laevaert kam für Koenig, um die Annahme und Abwehr der Gastgeber wieder zu stabilisieren. Luxemburg kämpfte sich ins Spiel. Ein erfolgreicher Block über Diagonal mit Belhaouci/Angelsberg sowie Belhaouci/Lentz erzeugten den nötigen Mut und zwangen Ungarn zur Auszeit bei 23:16. Luxemburg setzte noch zwei Punkte drauf und Ungarn beantragte die zweite Auszeit bei 23:18. Dann konterte Ungarn und holte sich den ersten Satzball bei 24:18. Ein erfolgreicher Diagonalschlag von Vosahlo wehrte den Satzsieg vorerst ab, danach zogen die Favoriten jedoch den Schlussstrich bei 25:19.
Den zweiten Satz startete die Endsechs vom ersten Durchgang. Die Gastgeber spielten fortan konstanter und konnten sogar einen Ein-Punkte-Vorsprung ergattern, den sie kurz vor der ersten, technischen Auszeit bei 8:7 abgaben. Danach gleichte ein Hinterfeldangriff von Vosahlo erst aus und ein Angriffsfehler von dem ungarischen Mittelblocker Nagy verschaffte die erhoffte Führung. Luxemburg spielte sich in Rage und erhöhte den Punktevorsprung auf 12:8. Ungarn verkleinerte den Abstand bis zur Luxemburgischen Auszeit bei 13:11. Doch die Gastgeber ließen sich nicht beirren und gingen bei 16:13 in die zweite, technische Auszeit. Danach wurde die Spannung in der Halle fühlbar. Luxemburg büßte seine Führung nach einigen Eigenfehlern bei 18:18 ein und zwang Disch zu einer Auszeit. Luxemburg überquerte die 20-Punkte-Marke als Erster, Ungarn glich bei 20:20 jedoch wieder aus und übernahm die Führung bei 21:20. Koenig kam für Vosahlo. Die Verzögerung und den damit einhergehenden Aufschlagfehler von Ungarn verschafften Luxemburg einen Punkt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen begann. Ungarn holte sich den ersten Satzball bei 24:22 und verwandelte diesen dann auch verdient bei 25:22.
Im dritten Satz dieselbe Aufstellung. Dieses Mal sollte das letzte Quäntchen Glück bis zum Schluss reichen. Der Satz begann wieder ausgeglichen. Luxemburg folgte erst Ungarn in geringem Abstand und glich bei 7:7 mit guter Abwehr von Laevaert und druckvollem Angriff von Vosahlo aus. Es sollte jedoch nicht reichen. Ungarn baute seine Führung wieder aus und überschritt die Zehn bei 7:10. Luxemburg blieb dran, konnte die größer werdende Punktedifferenz jedoch nie ausgleichen. Stutz kam bei 15:10 für Laevaert. Bei 16:11 pfiff der Schiedsrichter zur zweiten, technischen Auszeit. Danach verlor Luxemburg die Konzentration. Ungarn setzte sich ab und ging bei 20:14 in die Schlussphase über. Luxemburg bäumte sich noch einmal auf, kam aber gegen die Angriffsstärke der Ungarn nicht mehr an und verlor letztendlich 25:17.
Am nächsten Wochenende finden dann die Auswärtsspiele statt. Am Samstag spielen die Damen in Zürich, während die Herren erst am Sonntag gegen Ungarn spielen.